Zum Ausklang der 27. Musikwoche vom 06. - 12.08.2023 brachten wie jedes Jahr rund 100 Mitwirkende die Kirche in Frauenstein zum Klingen. Neben verschiedenen musikalischen Arrangements stand in diesem Jahr „Das Gespenst von Canterville“ auf dem Spielplan.
Die Musikwoche 2023 hat gezeigt, dass die MuWo keine Nachwuchs-Sorgen hat: Von 10 Leiterinnen und Leitern waren dieses Jahr 7 ehemalige Teilnehmende. Aufgewachsen mit der MuWo führen sie die Tradition fort und bringen gleichzeitig frische Ideen mit. Gemeinsam mit 88 Kindern und Jugendlichen verbrachte das wieder jünger gewordene Team eine anfangs kühle und verregnete aber trotzdem wunderbare Probenwoche in Frauenstein.
Passend zum Musical studierten die jüngeren Teilnehmenden einen eigens für die Musikwoche geschriebenen Gespenstertanz ein und ließen außerdem einen alten MuWo-Song - den zu "Ich mag die MuWo" umgeschriebenen Kanon "I like the flowers" - erklingen. Das Große Orchester probte zwei eigens für die Musikwoche arrangierte Werke. Klavierspielende und Teilnehmende ohne eigenes Instrument nutzten wieder Keyboards, selbstgebaute Klopforgeln, Trommeln, Synthesizer und ihre Stimmen für ein außergewöhnliches Arrangement der Popmusik.
Nachmittags kamen wieder alle für den gemeinsamen Höhepunkt zusammen: Mit Chor, Kammerorchester, Schauspiel, Sound Design und selbstgebauten Kulissen wurde "Das Gespenst von Canterville" auf die Bühne gebracht. In seiner Musical-Adaption hat Johannes Matthias Michel das Erstlingswerk des irischen Schriftstellers Oscar Wilde modern interpretiert.
Nachdem sich die ursprünglichen Besitzer von Schloss Canterville ihren Besitz nicht mehr leisten können, verkaufen sie ihr altehrwürdiges, englisches Schloss an die Familie der amerikanischen Botschafterin Clementine Goodman. Damit brechen für das Schlossgespenst, das vor etwa 350 Jahren seine Frau erdolcht hat und seitdem verflucht ist, in dem alten Gemäuer sein Unwesen zu treibt, schlechte Zeiten an. Die modernen Amerikaner haben einfach vor nichts Respekt, nicht vor dem Blutfleck – der an die schaurige Tat erinnert und den bisher keiner zu entfernen wagte – und nicht vor dem kettenrasselnden, stöhnenden Gespenst. Sie nerven den armen Sir Simon (so der Name des Gespenstes) mit Paragrafen und ständigen Ermahnungen, die zwei Jüngsten der Familie erschrecken es sogar in Gespensterkleidern und Sohn Charly nervt ihn die ganze Zeit mit irgendwas von Hollywood. Sir Simon ist am Ende seiner Nerven. Lediglich Tochter Samantha hat Mitleid – und findet in der Bibliothek des Schlosses eine alte Prophezeiung, die für Frieden sorgen könnte.
Während Mrs. und Mr. Goodman erstmal Ermittlungen einleiten, um wieder ruhige Nächte zu haben, beschließen die Teilnehmenden der „497. Internationalen Jahreshauptversammlung der Int. Gespenster Association Inc. & Co. Southwithwistlecastlebridge 1287“ ihrem Kollegen beizustehen – ganz zeitgemäß mit einer Demo für die Gleichberechtigung Untoter und für bessere Gespensterrechte. Zum Glück erklärt sich der alte Lord Canterbury bereit zu vermitteln und wirbt für gegenseitigen Respekt, Anerkennung und Rücksichtnahme.
Aufführungsrechte: Strube Verlag
An den Abenden wurde wie jedes Jahr gebastelt, Volleyball, Tischtennis und Fußball gespielt, getanzt und ausgiebig gemeinsam das schöne Gelände der Jugendherberge genutzt. Unterm Dach gab es dieses Jahr wieder gemütlich mit Decken und Kissen Gutenachtgeschichten von Leitenden und großen Teilnehmenden für die Jüngsten.
Nach dem gelungenen Abschlusskonzert vor Familie, Freunden und Interessierten in der gut gefüllten Kirche Frauenstein freuen wir uns alle riesig auf nächstes Jahr!
